Häufige Risikofaktoren von Schlafapnoe
Das Verständnis von Schlafapnoe ist entscheidend, um effektive Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln. Es ist wichtig zu wissen, dass Merkmale wie Alter, Geschlecht und Gewicht das Risiko an Schlafapnoe zu erkranken beeinflussen können1.
Das Alter als Risikofaktor
Die Prävalenz von Schlafapnoe nimmt mit dem Alter zu. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) leidet jede vierte Person über 60 Jahre an Schlafapnoe unterschiedlicher Schweregrade2. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, vor allem ältere Menschen hinsichtlich der Symptome und möglichen Behandlungsformen von Schlafapnoe aufzuklären.
Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Schlafapnoe
Die Forschung zum sogenannten „Gender Sleep Gap“ der Wisconsin Sleep Cohort Study zeigt, dass Schlafapnoe bei Männern häufiger diagnostiziert wird als bei Frauen. Allerdings sind die Symptome und Auswirkungen bei Frauen oft anders gelagert. Anstatt der oft erwarteten Schnarchgeräusche zeigen Frauen mit Schlafapnoe häufiger Symptome wie Müdigkeit, Depressionen und Kopfschmerzen3. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede machen eine differenzierte Betrachtung in Diagnostik und Therapie von Schlafapnoe notwendig.
Der Einfluss des Körpergewichts
Ein weiterer entscheidender Faktor für das Risiko und die Schwere einer Schlafapnoe ist das Körpergewicht. Studien haben aufgezeigt, dass bereits eine Gewichtszunahme von 10% das Risiko, eine mittelschwere bis schwere Schlafapnoe zu entwickeln, um das Sechsfache erhöhen kann4. So weist Prof. Dr. med. Alfred Wirth darauf hin, dass insbesondere zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) und der Häufigkeit sowie der Schwere einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) eine lineare Beziehung besteht. Adipositas gilt daher als einer der am stärksten beeinflussbaren Risikofaktoren für Schlafapnoe5.
Der Schlüssel zu einer effektiven Bewältigung der Schlafapnoe liegt in der umfassenden Aufklärung über diese Faktoren, der frühzeitigen Diagnose und der individuell angepassten Therapie. So können nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen leichter verbessert werden, sondern auch potenzielle langfristige Gesundheitsrisiken minimiert werden6.
3Aunold. (2024). Gender Sleep Gap. Abgerufen von https://aunold.de/gender-sleep-gap
2Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. (2021). Schlaf im Alter. Abgerufen von https://www.dgsm.de/fileadmin/patienteninformationen/ratgeber_schlafstoerungen/2021-08-17_Schlaf_im_Alter.pdf
1Deutsche Hirnstiftung. (2024). Wichtige Risikofaktoren für ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom. Abgerufen von https://hirnstiftung.org/alle-erkrankungen/schlafapnoe-syndrom/#:~:text=Wichtige%20Risikofaktoren%20f%C3%BCr%20ein%20obstruktives,%2C%20Bluthochdruck%2C%20Zuckerkrankheit%20und%20Schlaganf%C3%A4lle.
5Wirth, A. (2021). Obstruktive Schlafapnoe: Gewichtsabnahme. Abgerufen von https://www.aerzteblatt.de/archiv/219458/Obstruktive-Schlafapnoe-Gewichtsabnahme
4Peppard, P. E., Young, T., Palta, M., et al. (2000). Longitudinal study of moderate weight change and sleep-disordered breathing. JAMA, 284(23), 3015-3021. https://doi.org/10.1001/jama.284.23.3015
6Frohnhofen, H. (2017). *Schlafapnoe bei älteren Menschen*. Vortrag präsentiert. Abgerufen von http://www.medizin-aktuell-esslingen.de/schlafapnoe-bei-aelteren-menschen-vortrag-2017